Ist die Lehre der Trinität biblisch?

Das Leben fordert manche Entscheidung, doch eine darunter ist wichtiger als alle anderen. Es ist die Entscheidung, wie wir zu unserer Vorstellung über Gott kommen! Welche Quellen sind uns wichtig, wovon lassen wir uns leiten? Die Vorstellung, die wir von Gott haben, übt einen großen Einfluss auf unser Leben aus. Darum ist es wichtig, einen klaren Gottesbegriff zu haben.

Viele Kirchen nutzen zur Beschreibung Gottes eine Lehre, die erst um 600 n. Chr. im Athanasianum, einem „Glaubensbekenntnis“, ausformuliert wurde. Dieses Dogma, bekannt unter den in der Bibel nicht vorkommenden Bezeichnungen „Dreieinigkeit“, „Dreifaltigkeit“ oder „Trinität“, ist lange nach Fertigstellung der Bibel in Jahrhunderten erbitterten Streits (s.u.) zwischen verschiedenen Philosophien entstanden, der auch durch die persönlichen Präferenzen der jeweiligen römischen Kaiser mitbestimmt war. Die beiden Kernsätze sind diese:

„Dies aber ist der rechte Glaube, dass wir einen einigen Gott in drei Personen und drei Personen in einer Gottheit ehren. Und nicht die Personen ineinander mengen, noch das göttliche Wesen zertrennen.“

Die „Personen“ sollen der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sein. Es folgt u.a. eine Reihe von Eigenschaften, die als gleich beschrieben werden. Beispielsweise wird mit dem Dogma vorgegeben, dass man sie als gleich ewig, gleich allmächtig, gleich majestätisch und gleichrangig zu sehen hat. Schon an der Sprache kann man erkennen, dass die Bibel bei der Festlegung des Dogmas kaum eine Rolle spielte. „Wesen“ bzw. „Substanz“ und „Person“ sind unbiblische Begriffe, die aus der damaligen Philosophie stammen. Die gewählten vergleichenden Beschreibungen (wie „gleich ewig“) finden sich in der Bibel ebenfalls nicht.

Um diesen Behauptungen dennoch Gewicht zu verleihen und weiteres Nachdenken und Infragestellen zu unterbinden, wird Andersdenkenden in diesem „Glaubensbekenntnis“ selbstherrlich mit „ewigem Feuer“ gedroht und damit, dass sie nicht „selig“ werden können, wenn sie diese Aussagen nicht teilen können. Dadurch und vor allem weil man zum Zeitpunkt der Festlegung ein diesseitiges Leben im gesellschaftlichen Abseits und in der Verbannung fürchtete, wurde dieses Dogma mit Macht durchgesetzt. Auch heutzutage wird Christen das Bekenntnis zu diesem Dogma abgenötigt und sogar als unverzichtbare Kernlehre des Christentums dargestellt. Heißt es noch in der Bibel, dass allein der Glaube an Gott und Sein Erkennen zur Rettung führen wird, heißt es nun, man müsse kirchlich vorgeschriebenen Sätzen zustimmen, um „recht“ zu glauben!

Wie beschreibt nun aber die Bibel das Verhältnis zwischen Gott, dem Vater und Jesus Christus und was sagt sie zum Heiligen Geist? Dazu werden zunächst die Grundannahmen des Dogmas vorgestellt:

Grundannahmen der Trinitätslehre

  1. Es wird unterschieden zwischen „Gott“ oder „Gottheit“ als „göttlichem Wesen“ (ein unbiblischer, philosophischer Begriff) und drei „Personen“ (ebenfalls eine unbiblische Bezeichnung für den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist). Eng verbunden mit dem Wesens-Begriff ist in der philosophischen Tradition auch der Begriff der Substanz. Vater, Sohn und Heiliger Geist (die „Personen bzw. hypostasen“) sollen also auch von gleicher „Substanz“ sein (gr. „homousios“).
  2. Der Heilige Geist soll genauso unabhängig vom Vater sein wie der Sohn. Der Heilige Geist soll als eine eigenständige „Person“ betrachtet werden.
  3. Jesus Christus wird vergottet. Er soll genauso „Gott“ sein wie sein Vater und Ihm damit gleichrangig.

Diese Vorstellungen führen zu kuriosen bis absurden Folgerungen, wie zum Beispiel,

  • dass Gott am Kreuz gestorben ist oder
  • Maria von Gott (dem Heiligen Geist) geschwängert wurde und Gott (in der „Seinsart“ Jesus) geboren hat (Maria als „Mutter Gottes“, griechisch „Theotokos„).
  • Jesus hätte nach dieser Lehre Selbstgespräche geführt („Mein Gott, mein Gott“, Matthäus 27,47).
  • Einige meinen, angeleitet von diesem Dogma, sogar die geradezu blasphemische Behauptung aufstellen zu können, dass der Schöpfer dieses Weltalls hilflos in einer Krippe lag. Das ist allein deswegen schon abwegig, weil ja selbst nach dem Dogma Gott, der Vater noch im Himmel war (vom Aufenthaltsort des Heiligen Geistes ganz zu schweigen) und somit selbst nach dem verworrenen Dogma nur ein „Teil“ der „Gottheit“ in der Krippe lag.
  • Jesus wird Gottes Sohn genannt und hat sich selbst so genannt (z.B. Mt. 27,43). Wie ist das möglich, wenn Jesus Gott sein soll? Ist dann der Sohn der Vater? Oder ist Jesus der Sohn eines „Wesens“, dessen Mitglied oder Seinsart auch sein eigener Vater ist? Oder soll eine Person eines 3-Personen-Wesens gleichzeitig Sohn dieser „Vereinigung“ sein?

Mit diesem Dogma haben es die Kirchen also geschafft, aus Gott ein Mysterium zu machen. Es wird meist auch gar nicht bestritten, dass es zwecklos ist, diese Lehre verstehen zu wollen. Das Lebensziel eines jeden Menschen ist aber doch, Gott zu erkennen („zur Erkenntnis Seiner Selbst“ zu gelangen, Eph. 1,17). Dem wird von den Kirchen widersprochen, indem die Möglichkeit dazu von vornherein ausgeschlossen wird; das Dogma und damit Gott selbst wird selbstherrlich zum „Mysterium“ deklariert. Nur das, was nicht zu verstehen ist, ist ein in sich widersprüchliches und damit misslungenes Dogma, das nichts klärt, sondern Verwirrung stiftet.

Die Bibel spricht dagegen eine völlig andere Sprache und kommt zu ganz anderen Ergebnissen:

Kurze Widerlegung der Grundannahmen der Trinitätslehre

  1. Gott ist nicht teilbar, Er ist Einer (Römer 3,30), ein Gott und Vater aller (Eph. 4,6). Für uns ist nur einer Gott, der Vater (1. Kor. 8,6). Richtig ist zwar, dass auch Jesus vereinzelt Gott genannt wird, z.B. wird Jesus als Herrscher auf dem Thron im zukünftigen Reich Gott (Heb. 1,8) genannt oder in anderem Zusammenhang „einzig gezeugter Gott“ (Joh. 1,18). Auch Mose (2. Mose 4,16) wird aber Gott genannt. Menschen aus Israel werden Götter (Elohim) genannt, weil ihnen von Gott, dem Vater, Vollmacht über andere gegeben wurde (Ps. 82,6; Joh. 10,34), z.B. Richter (2. Mose 21,6; 22,8). Ein Holzstück kann ein Gott sein (Jes. 44,15) oder gar der eigene Körper (Phil. 3,19). Was ist demnach „Gott“? Berücksichtigt man den biblischen Sprachgebrauch (und die Etymologie der griechischen Entsprechung „theos“ und des hebräischen „Elohim“), kann man nur zu einem Schluss kommen: Gott bezeichnet in der Bibel ganz allgemein etwas oder jemand, der in der Lage ist, andere bedingungslos unterzuordnen, schwach vergleichbar einem Titel wie „König“ oder „Präsident“. Wichtig ist zu berücksichtigen, dass auch Jesus Christus einen Gott hat, nämlich seinen Vater (Joh. 20,17; Eph. 1,3). Die Hierarchie ist also ganz klar: Der Vater ist Gott über alle, sein Sohn ist ihm untergeordnet. Die Bezeichnung „König“ allein sagt auch noch nicht viel aus – um einen vollständigen Eindruck zu bekommen, muss immer dazu gesagt werden, über wen geherrscht wird. In absoluter Form, als der Gott über alle und alles ist immer nur der Vater gemeint (über 2.300 mal in der Bibel). Ein Titel wie Gott ist aber kein Eigenname, sondern wird verliehen (wie an Menschen oder durch Gott an Seinen Sohn über einen bestimmten Herrschaftsbereich) oder wird per Amtsausübung selbstverständlich (wie bei dem Vater, dem Gott aller). „Gott“ ist also ein Titel und kein Wesen! Die unklare und unbiblische Verwendung des Begriffs „Gott“ ist das Kernproblem des Trinitätsdogmas. Ein Titel ist kein Wesen, das sich in einer „Person“ offenbaren könnte – „Präsident“ offenbart sich auch nicht in dem Menschen, der den Titel trägt.
  2. „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll: den Geist der Wahrheit“ (Joh. 14,17; Lutherübersetzung 1975, siehe auch Joh. 15,26; 16,7-15; 17,26). Richtig ist, dass „Geist“ in der Bibel des Öfteren personifiziert wird (Gottes Geist, also der Heilige Geist: Römer 8,9, Römer 8,14; Christi Geist: 1. Petrus 1,11, Marias Geist: Lukas 1,47, Geister von Menschen: 1. Kor. 14,14, 2. Kor. 7,13, Ap. 17,16). Personifizierung beweist aber nicht Persönlichkeit! Auch die Weisheit müsste so nach Sprüche 1,20-33; 8,7-15, Mat. 11,19 und Lukas 7,35 eine Person sein. Ebenso wie die Sünde (Rö. 5,14; 17, 21; 6,12), der Tod oder die Liebe (nach 1. Kor.13). Die Verwirrung entsteht, weil nicht gesehen wird, dass hier Sprachfiguren vorliegen, wie in unserem Sprachgebrauch „Das Auge des Gesetzes“ oder „Im Namen des Gesetzes“. Ist das Gesetz deswegen eine Person? Biblisch ist, dass Gott mit Hilfe Seines Geistes in den Herzen der Gläubigen wirkt, damit sie durch Gott verändert werden können (siehe u.a. Eph. 3,16ff). Die Bibel sagt auch ganz klar, dass der Geist Gottes, der Heilige Geist (Eph. 4,30), in der selben Verbindung zu Gott steht wie der Geist eines Menschen in Verbindung zum Menschen: „Denn wer unter den Menschen weiß, was im Menschen ist, außer dem Geist des Menschen, der in ihm ist? Also hat auch niemand die Tiefen Gottes erkannt außer dem Geist Gottes (1. Kor. 2,11)“. Genauso wenig wie der Geist des Menschen von dem Menschen selbst zu trennen ist und beispielsweise nicht mit ihm reden kann, ist Gott nicht von dem Heiligen Geist (also Gottes Geist) zu trennen. Dem Verhältnis des Geistes Gottes zu Gott selbst können also nicht die gleichen Eigenschaften zugeschrieben werden, wie dem Verhältnis zwischen Gott und Seinem Sohn. Jesus konnte mit Seinem Vater reden, während Gottes Geist freilich nicht mit Gott reden kann. Die im Dogma angenommene Gleichwertigkeit ist also nicht haltbar; ganz abgesehen davon, dass der Heilige Geist in der Bibel nie Gott genannt wird. Wenn jemand also den Heiligen Geist betrübt, wird Gott, der Vater betrübt und niemand anderer.
  3. Zu der Behauptung, der Vater (Gott) und sein Sohn wären gleichrangig, an dieser Stelle nur ein Wort von Jesus: „Der Vater ist größer als Ich“ (Joh. 14,28). Damit ist dies schnell widerlegt. Aber das Thema lohnt, näher betrachtet zu werden:

Gott, der Vater ist Jesus Christus übergeordnet

Quelle und Kanal

Alles ist aus Gott und alles ist durch Christus. Gott ist die Quelle und das Endziel von allem, Christus aber ist der Kanal, der Weg, der Bevollmächtigte, durch den Gott handelt. „Nur Einer ist Gott, der Vater, aus dem das All ist (und wir sind zu Ihm hin gewandt), und nur Einer Herr, Jesus Christus, durch den das All geworden ist und wir sind es durch Ihn (was auch die Verwendung der Pluralform Elohim in 1. Mose 1 erklärt). Aber nicht in allen ist diese Erkenntnis (1. Kor. 8,6). Leider nimmt die Unwissenheit, auch durch dieses Dogma verstärkt, immer mehr zu. „Durch Christus hat Gott auch die Äonen gemacht“ (Heb. 1,2). Nie wird Christus als Quelle und Ursprung dargestellt, stets ist Er der Mittler. Jesus war auch nicht in alle Einzelheiten der Pläne Gottes eingeweiht, so wusste Jesus nichts über den Tag Seiner Wiederkunft zu sagen (Mt. 24,36; Mk. 13,24-37).

Unser Retter ist auch Gott selbst (1. Tim. 4,10). Die Rettung geschah durch den Sohn (Kol. 1,20). Die Gnade Gottes fließt durch Christus zu uns: „Allezeit danke ich meinem Gott eurethalben für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben ist“ (1. Kor. 1,4). Wir sollten auch Gott durch Christus anrufen, wie es auch Paulus getan hat: „Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle…“ (Römer 1,8). Klar wird auch hier zwischen Gott und Jesus unterschieden. Gott und Christus sind somit wie Quelle und Kanal. Das ist nicht umkehrbar!

Der Vater und der Sohn haben also keinesfalls die gleiche Majestät.

Geber und Empfänger

Wessen Wille geschieht? Nur des Vaters Wille! Jesus sagte „Ich bin nicht aus dem Himmel herabgestiegen, dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Joh. 5,30; 6,38) und „Siehe ich treffe ein [] um Deinen Willen, o Gott, zu tun!“ (Heb. 10,7). Im Garten Gethsemane sagte Jesus zu Seinem Vater: „Nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe!“ (Lukas 22,42). Gott gab Christus die Worte, die Er aussprach: „Die Worte, die Du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben“ (Joh. 17,8). „Ich habe ihnen Dein Wort gegeben“ (Joh. 17,14). Gott gab Seinem Sohn auch die Jünger: „Alles, was der Vater mir gibt, wird bei mir eintreffen und bleiben, und wer zu mir kommt, den werde ich keinesfalls hinaustreiben“ (Joh. 6,37, siehe auch Joh. 17,6). Das Wirken Christi ist die Erfüllung des Auftrags Seines Vaters, denn Er betete zum Vater: „Ich verherrliche Dich auf Erden, indem Ich das Werk vollende, das Du mir zu tun gegeben hast“ (Joh. 17,4). Jesus wurde von Gott bevollmächtigt, Gericht zu halten (Joh. 5,27, Joh. 5,22); Jesus hat gar eine Generalvollmacht erhalten (Mt. 28,19). Warum? „Der Vater liebt den Sohn und hat alles in Seine Hand gegeben“ (Joh. 3,35). Gott und Christus sind somit auch wie Geber und Empfänger. Auch das ist nicht umkehrbar!

Der Vater und der Sohn sind also nicht gleich allmächtig, wie das Dogma behauptet.

Sender und Gesandter

Gott, der Vater, sendet, aber Er wird nicht gesandt. Der Sohn wird gesandt, Er aber sendet niemals Seinen Vater. Wer wäre da, um Gott zu schicken? Mehrfach bezeugt Jesus, dass der Vater Ihn gesandt hat (Joh. 5,39; 6,29; 38, 44; 17,3-21), und Er stellte fest, dass ein Sklave nicht größer ist als der, der ihn gesandt hat (Joh. 13,16). Auch Paulus schreibt, dass Jesus von Gott gesandt wurde (Römer 8,3). Klar ist: Der Gesandte steht unter dem Sendenden. So sagt Jesus selbst auch demütig: „Der Vater ist größer als Ich“ (Joh. 14,28). Diese Aussage ist nicht auf eine bestimmte Zeit begrenzt sondern gilt immer. Christus hat einen Gott und Vater. Er rief Ihn an „Mein Gott, mein Gott!“ (Mt. 27,43). Paulus und Petrus schrieben „Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!“ (2. Kor. 1,3;1,16; Eph. 1,3; 1. Pet. 1,3). Auch Paulus bezeugt deutlich „Das Haupt des Christus ist Gott“ (1. Kor. 11,3).

Die sogenannte Subordination, das heißt die Unterordnung des Sohnes unter seinen Vater ist somit biblisch bezeugt. Gott kann in all diesen klaren Zeugnissen der Schrift kein Konstrukt aus drei gleichrangigen Personen sein, deutlich wird aber eine sehr enge Vertrautheit zwischen Vater und Sohn. „[Aber es ist nur] ein Gott und Vater aller, der über allen ist und durch alle und in allen wirkt“ (Eph. 4,6).

Der Vater und der Sohn sind also auch nicht gleichrangig, wie das Dogma behauptet.

 

Auch der Kontext der Bibel wurde völlig außer Acht gelassen:

Was sagt die Bibel über Gott und Jesus Christus grundsätzlich aus?

  • „Gott ist Geist“ (Joh. 4,24, siehe auch Jes. 31,3; Kol. 1,15). Geist ist weder sichtbar noch hörbar. So sagt Jesus auch „Weder habt ihr jemals des Vaters Stimme gehört, noch Sein Aussehen wahrgenommen“ (Joh. 5,37). „Niemand hat Gott jemals gesehen“ (Joh. 1,18). Schon das schließt die Vorstellung aus, dass Gott selbst Mensch wurde.
  • Gott ist unwandelbar (Jes. 41,4b; Jak. 1,17): Er war Geist, ist Geist und wird immer Geist bleiben.
Christus, Mittler zwischen Menschen und Gott
Christus, Mittler zwischen Menschen und Gott
  • Damit Gott mit Seiner Schöpfung kommunizieren kann, ist also ein Mittler nötig. Dieser Mittler wird daher symbolisch „das Wort“ genannt (Joh. 1,1). Dieser Mittler ist mit Gott, dem Vater eins, aber nicht einer (Joh. 10,30), „denn Gott ist einer, ebenso ist einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1. Tim. 2,5). Sie sind also zwei, aber in vollkommener Vertrautheit, weil, so wie Jesus sagt, „ich von Ihm bin und derselbe mich ausgesandt hat“ (Joh. 7,29). „Die Worte, die ich zu euch spreche, spreche ich nicht von Mir Selbst aus, sondern der Vater, der in Mir bleibt, tut Seine Werke“, sagte Jesus (Joh. 14,9). Christus ist der Zusprecher der Gläubigen bei seinem Vater (1. Joh. 2,1), Er verwendet sich bei Gott für uns (Heb. 9,15; 7,25, Römer 8,34), auch bei unseren Gebeten (Römer 8,26).
  • Ein Mittler ist von dem zu unterscheiden, der vermittelt werden soll und von denen zu unterscheiden, zu denen vermittelt werden soll. Er ist also weder Gott, noch ist er Mensch. Christus ist in einer einzigartigen Position dazwischen, ein Bindeglied. Er ist als Einziggezeugter Gottes Sohn (Heb. 1,5), aber auch des Menschen Sohn (Mt. 24,30; 25,31). Die Trinitätslehre krankt ganz wesentlich daran, dass diese zentrale Aussage der Bibel verneint wird. Ein wesentlicher Grund war sicher, dass die Kirche bzw. der Kaiser den Menschen weismachen wollte, dass sie selbst Mittler zwischen Gott und Mensch sind und dafür Macht beanspruchten  – dabei haben die gegenteiligen Aussagen der Bibel gestört. Denn nach der Bibel sind andere Mittler nicht notwendig, ja sie können vielmehr die direkte Beziehung stören.
  • Jesus Christus existierte nicht etwa erst nach der Geburt durch Maria, sondern Er änderte lediglich seine Gestalt (vgl. Mk. 16,12), von der Gestalt Gottes (also Geist) wurde er dem Menschen gleich: „Denn diese Gesinnung sei auch in euch, die auch in Christus Jesus ist: der, als Er in der Gestalt Gottes war [also Geist, Er war nicht etwa Gott], es nicht als ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott zu sein; sondern Er entäußerte Sich Selbst, nahm die Gestalt eines Sklaven an, wurde den Menschen gleich gestaltet.“ (Phil. 2,6-7). Jesus Christus existierte von Anfang an (Joh. 1,1), Gott schuf durch Ihn die Welt (Joh. 1,3; 1,10, siehe auch Kol. 1,16; 1. Kor. 8,6; Heb. 1,2). Die so genannte Präexistenz von Jesus Christus (vor der Geburt auf der Erde durch Maria) ist also klar biblisch bezeugt. Klar ist auch, dass der Vater zuerst da war und Jesus Christus von Ihm gezeugt wurde (Psalm 2,7; Joh. 1,18; 8,42; Sprüche 8,22-24, Kol. 1,15) – selbst das (und damit die Sohnschaft Jesu) wird oft bestritten. Somit sind sie also auch nicht „gleichewig“.

Begründungsversuche der Dreieinigkeit mit der Bibel

Der Sinn der Dreieinigkeitslehre war, einen Kompromiss zwischen verschiedenen „theologischen“ Strömungen zu schaffen, um die Einheit und Macht der Staatskirche sicherzustellen. Heute wird daher mühsam versucht, nachträglich das Dogma der Dreieinigkeit mit der Bibel zu begründen. Dazu werden gerne folgende Stellen benutzt:

  • „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ (Joh. 1,1; Luther, 1975). Weiter heißt es „Das Wort wurde Mensch und wohnte unter uns“ (Joh. 1,14). Es wird nun folgende Gleichung aufgestellt: „Gott = das Wort = Jesus“, also „Gott = Jesus“. Bei oberflächlichem Lesen könnte man in der Tat auf diese Idee kommen. Nicht aber, wenn man genauer prüft: Im Grundtext steht „theos“ (Gott) im letzten Teil von Vers 1 ohne Artikel und vor dem Verb „war“, was in vielen Bibeln leider nicht korrekt übersetzt wird. Im Griechischen bedeutet diese Reihenfolge, dass „Gott“ als Prädikatsnomen benutzt wird, also im Sinn von „gottgleich“. Das Wort ist also gottgleich und nicht etwa Gott über alle. Das harmoniert nun auch mit dem Teilsatz vorher „das Wort war bei Gott“: Es ist also zu unterscheiden von Gott. So interpretiert auch die „Gute Nachricht“ Joh. 1,1 ganz richtig, wenn sie schreibt: „Am Anfang, bevor die Welt geschaffen wurde, war schon der, der „Das Wort“ heißt. Er war bei Gott, dem Vater und wurde von Ihm als Gott einsetzt über alle Wesen (ausgeschlossen ist natürlich sein Vater!). Da aber beide eins sind, führt Jesus dabei immer den Willen Seines Vaters aus„. Hermann Menge übersetzt noch deutlicher: „Im Anfang war das Wort (bereits da), und das Wort war (damals) bei Gott*, und Gott (=göttlichen Wesens) war das Wort“. In der Fußnote zu * heißt es außerdem: „d.h. in der Gemeinschaft mit Gott; wörtlich: hingewandt zu Gott. – Der Ausdruck „das Wort“ (griechisch: Logos) bezeichnet hier (wie auch Joh. 1,14 und Offb. 19,13) den Gottessohn als den Offenbarer und Willensvollstrecker Gottes“.
  • Auch in Phil.2,5-11 legen einige hinein, dass Gott Mensch wurde. Aber dort steht statt dessen, dass Christus in der Gestalt Gottes war, nicht, dass er Gott war. Wie ist die Gestalt Gottes? Gott ist Geist (Joh. 4,24), aber Christus ist das Abbild Gottes (Kol. 1, 15); er strahlte seine Herrlichkeit vor und nach seiner Erdenzeit aus (Joh. 17,5, Heb. 1,3). Christus hatte also die Gestalt – die äußere Erscheinungsform – die Gott hätte, wenn er als Geist eine haben könnte. Christus hielt es, heißt es weiter, nicht „für einen Raub, Gott gleich zu sein“. Das ist nicht einfach zu verstehen. Zunächst ist wichtig, zu sehen, was hier nicht steht, nämlich, dass Jesus es nicht für ein Raub hielt, Gott zu sein. Gott gleich kann man nur sein, wenn man sich von Gott unterscheidet. Man kann jemandem nur gleich sein, wenn man nicht mit ihm identisch ist. Im Kontext heißt es also, dass Christus zwar in der Gestalt Gottes war (also seine Herrlichkeit ausstrahlte) und das als Sohn Gottes auch zu Recht, er aber nicht darauf bestand, in diesem gottähnlichen Zustand zu bleiben. Er konnte loslassen, nicht wie ein Räuber. So war es ihm in seiner Selbstlosigkeit möglich, sich zu „entäußern“ und „Knechtsgestalt“ anzunehmen, „indem er den Menschen gleich geworden ist“. Das bedeutet, dass Christus (nicht etwa Gott) die Gestalt wechselte, von der gottgleichen Gestalt in die Menschengestalt. Weiter heißt es ab Vers 9, dass Gott seinen Sohn nach der Kreuzigung hoch erhoben hat und dass alle Menschen Jesus Christus als ihren Herrn bekennen werden. Auch hier ist Gott klar von Christus zu unterscheiden, denn Gott erhebt Christus, nicht er sich selbst. Das ist nicht umkehrbar. Auch diese Stelle bestätigt also bei Licht betrachtet, dass die Lehre der Trinität unbiblisch ist.
  • „Ich und der Vater sind eins“ (Joh. 10,30). Hier steht nicht „Einer“! Als Neutrum bezeichnet „eins“ die Harmonie einer Gemeinschaft (etwa wenn man sagt, dass sich zwei Menschen eins sein können) und nicht etwa die Einzigartigkeit einer Person. Später verwendet Jesus selbst diese Worte und widerlegt damit die Vorstellung der Trinitarier, als er darum betet, dass seine Nachfolger „eins seien“, so wie er und sein Vater „eins sind“ (Joh. 17,22). Jesus und sein Vater sind also insofern „eins“, als Jesus es in vollkommener Übereinstimmung mit seinem Vater ist. Sie sind eines Geistes, teilen also die gleichen Ziele und Werte, so wie es auch bei Menschen der Fall sein kann. Dieses Eins-Sein ist ja auch zwingend erforderlich, wie könnte Jesus Christus ansonsten so perfekt seinen Gott, den Vater repräsentieren?
  • Der „ungläubige Thomas“ sagt zu Jesus in Joh. 20,28, als er Ihn als seinen Herrn und göttliche Autorität anerkennt: „Mein Herr und mein Gott!“. Kurz zuvor im selben Kapitel, Vers 17 sagt Jesus zu Maria: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!“. Also Jesus bezeugt selbst ganz klar, dass er einen Gott über sich hat, nämlich seinen Vater, und dass er natürlich nicht selbst der Gott ist. Der Ausspruch von Thomas ist verständlicher, wenn man berücksichtigt, was Jesus ihm vorher gesagt hat, nämlich in Joh.14,9 „Wer Mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen“. Christus ist ja das Abbild des unsichtbaren Gottes (Kol. 1,15). Weil Thomas endlich glauben konnte, dass Jesus der Sohn Gottes ist, unterwarf er sich ihm – einer Autorität, die er hatte, weil Jesus der Sohn Gottes war und Thomas deswegen in ihm den Vater, also Gott, gesehen hat.
  • Gerne wird von Befürwortern die sogenannte „Taufformel“ in Mt. 28,19 angeführt, mit der Jesus seine Jünger anweist, „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ zu taufen. Diese Anweisung wirkt innerhalb der Bibel wie ein Fremdkörper, denn sie wurde nie angewendet. Es wurde immer nur im Namen Christi getauft (z.B. Apg. 8,16; 10,48), bzw. nach Paulus gar nicht mehr mit Wasser (1. Kor. 1,17; 12,13, Eph. 4,5). Waren die Taufenden also ungehorsam? So verwundert es nicht, dass festgestellt wurde, dass dieser Befehl wohl ein eigenmächtiger Zusatz entsprechender Dogmatiker in den ersten Jahrhunderten in bestimmten Handschriften war [WS], [DP]. Abgesehen davon ist doch zu bedenken, was mit einer Aneinanderreihung von drei Namen überhaupt ausgedrückt wird. Etwa dass alle drei gleichberechtigt sind? Oder dass es sich um drei „Personen“ handelt, die zusammen wiederum eine mysteriöse Einheit bilden? Keinesfalls.
  • Manchmal wird der Schluss des 2. Korintherbriefes als Beleg angeführt (2. Kor. 13,13): „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!“: Damit will der Apostel sagen, dass die Gemeinde, Christus und der Vater, durch den heiligen Geist, miteinander verbunden sind. Der heilige Geist ist das Band, das die wiedergewonnene Einheit von Schöpfer und Schöpfung bestätigt.
  • In den Augen einiger Trinitarier wollte Jesus mit Joh. 8,58 „Ehe Abraham wurde, bin (war) ich“ ausdrücken, dass er Gott sei, weswegen er von den Juden angegriffen wurde. Diese Interpretation ist allerdings kaum zu halten, denn Jesus sagte lediglich, dass er schon vor Abraham existierte und mit dem ihn sendenden Vater sehr vertraut ist, womit er deutlich machte, dass er als Sohn Gottes sein erste Geschöpf ist. Er machte sich damit in den Augen der Juden Gott gleich (ähnlich auch in Joh. 5,18). Dass er nicht Gott selbst war, war freilich allen Beteiligten klar (siehe Erklärung zu Phil. 2, 5-11 oben).
  • 1.Joh 5,7: Hier geht es um Drei, die etwas bezeugen. Das sollen sein „der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und die drei sind eins“, jedenfalls in einigen wenigen Übersetzungen. Diese Textvariante, unter der Bezeichnung „Comma Johanneum“ bekannt, ist für die meisten Kundigen ein dreister Fälschungsversuch (siehe auch hier). Schon Erasmus in der Frühzeit des Christentums sagte dazu, dass er keine Handschrift gefunden hätte, die diese Worte enthielt. Die meisten Übersetzungen schreiben dann auch entsprechend der wesentlich weiter verbreiteten Version „Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen, der Geist, das Wasser und das Blut“. Was wird überhaupt bezeugt? Etwa dass Jesus Gott ist? Nein, sondern nach Vers 5, dass Jesus der Sohn Gottes ist, d.h. von Gott zu unterscheiden! Der Kontext macht also schon deutlich, dass es mit der Fälschung inhaltlich ein Widerspruch wäre zu der Aussage, die die Fälscher offensichtlich erzielen wollten.
  • In dem Vers 20 später im gleichen Kapitel (1. Joh. 5,20) möchten einige in den letzten Satz hineinlesen, dass Christus der „wahrhafte Gott“ sei. Aber in Vers 20 heißt es anfangs, dass „Gottes Sohn Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen“: Der Wahrhaftige ist also hier eindeutig Gott (sein Vater). Dann „Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in Seinem Sohn Jesus Christus.“. Zweimal ist „der Wahrhaftige“ also eindeutig Gott (natürlich der Vater). Aber mit dem letzten Satz „Dieser ist der wahrhaftige Gott“ soll es nun plötzlich der Sohn sein. Damit wird aber der Nahkontext völlig außer Acht gelassen und die Gesamtaussage der Bibel ebenfalls: Jesu selbst bestätigt mehrfach, dass der „wahrhaftige Gott“ sein Vater ist, wie in Joh. 7,28-30a und Joh. 17,3.

Wichtig ist also, sich nicht auf einzelne Verse zu konzentrieren, die vielleicht die eigene vorgefertigte Meinung zu bestätigen scheinen, sondern die Gesamtaussage der Bibel zu beachten. Stellen, die dazu nicht zu passen scheinen, hebeln niemals die allgemeingültigen Aussagen aus, sondern werden dann nicht richtig verstanden.

Die Titel Gottes und Jesu in der Bibel

In vielen Bibelübersetzungen werden die unterschiedlichen Titel für Gott, Seinem Sohn und sogar Menschen nur mit „Gott“ übersetzt, was die vorhandenen Unterschiede verschwimmen läßt:

Die hebräischen Titel El, Eloah und Elohim

Während im griechischen NT nur der Begriff theos verwendet wird, der eben auch manchmal für Christus verwendet wird (s.o.), wird im hebräischen AT feiner unterschieden:

El“ (Al) ist der absolute Gott. „Ich bin Al und keiner sonst“ (Jes. 45,22). Der Wortstamm Al bedeutet „zu hin“ und beschreibt die Haupttätigkeit Gottes, nämlich die des Unterordnens, es ist der Titel des Allerhöchsten (1. Mose 14,18-20, 1. Kor. 15,28).

Eloah“ (Alue) ist wörtlich jemand, der auf El ausgerichtet ist. „Alle Rede Eloahs ist geläutert“ (Sprüche 30,5): Das ist Jesus Christus, „das Wort“ (Joh.1,1), das zu El ausgerichtet ist.

Die Mehrzahl lautet „Elohim“ (Alueim): die zu Al hin Unterordnenden. Das können auch Menschen sein, die von El mit besonderen Vollmachten ausgestattet wurden, aber sich El unterordnen. Menschen aus Israel werden Elohim genannt, weil ihnen Vollmacht über andere gegeben wurde (Ps. 82,8; Joh. 10,34), z.B. Richter (2. Mose 21,6) oder Mose (2. Mose 4,16). Mose wurde dem Pharao zum Gott gesetzt (2.Mose 7,1). Elohim wird allerdings meist benutzt, um auszudrücken, dass der Geist der Gottheit (El) in und durch Seinen Sohn (Eloah bzw. Alue) wirkt. Elohim ist deshalb der Schöpfer (1. Mose 1), denn durch Jesus Christus wurde das All erschaffen (Joh. 1,3). Der Bestimmende bleibt selbstverständlich der Vater. Daraus kann also nicht auf eine Gleichberechtigung beider geschlossen werden.

Jewe, Jesus, Christus

Wörtlich übersetzt bedeutet Jewe (JHWH, IEUE: hebr. Tetragramm unpunktiert, statt Jahwe oder Jehova) „wird da sein, ist da, war da“; die drei Zeitformen von „sein“ (2. Mose 3,14; Off. 1,4ff). Dieser Name ist also zeitbezogen und drückt das Dasein, Wirken und Verursachen Els in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus. Durch wen schuf El die Welt, redet El zu Menschen, wirkt El? Durch Seinen Sohn (1. Kor. 8,6; 1. Tim. 2,5), denn der Vater selbst ist Geist (Joh. 4,24), niemand hat ihn jemals gehört oder gesehen (Joh 5,37)!

Auch die Kombination „Jewe Elohim“ bezeichnet fast ausschließlich den Sohn, der im NT Jesus genannt werden sollte (Mt. 1,25). In der griechischen Übersetzung des AT (Septuaginta LXX) wurde Jewe meist mit „kyrios“ (Herr) übersetzt. Auch im NT sonst wird Jesus oft mit Herr angesprochen: unser Herr Jesus Christus (wie in Phil. 1,2), denn Jesus Christus wurde von Seinem Vater zum Herrn über alle eingesetzt (Ap. 10,36). Als „Herr“ (Jahwe) ist Christus das „Bild des unsichtbaren Gottes“ (2.Kor. 4,4f). Im AT wurde dafür der Titel Adonai verwendet, d.h. „mein Herr“. Als ein Titel Christi bezieht er sich auf die Dienstverpflichtung seinem Vater gegenüber.

Jesus ist die griechische Form des hebräischen Jehoshua, der Verbindung aus „Jewe“ und „Hoshea“ (Rettung, Heil). Jesus bedeutet also heb. „Jewe-Retter“ und war der Name des Sohnes vor allem im Zustand Seiner Erniedrigung auf der Erde bis zur Kreuzigung und Auferstehung, durch die alle Menschen errettet wurden (1.Tim. 4,10; Joh. 3,17 u.a.). Der Name Jesus war ein Versprechen, das eingelöst wurde.

Christus (Christos) dagegen entspricht dem hebräischen Messias (Gesalbter), ein Titel angewandt auf Priester, Könige und Propheten nach ihrer Amtsweihung mit Öl. Besonders gebraucht von Christus, der über Seine Gefährten erhaben ist (Heb. 1,9). Der Titel Christus weist auf die Würden und Ämter und auf Seine Erhöhung nach der Auferstehung hin.

Mehr dazu hier.

Negative Auswirkungen auf das persönliche Glaubensleben

Es sollte klar geworden sein, dass die Trinitätslehre nicht nur unbiblisch ist, sondern ihr inhaltlich widerspricht. Welche Auswirkungen kann es für Menschen haben, wenn sie diese Lehre dennoch übernehmen?

In der Zweiheit zwischen Gott und seinem Sohn, so wie es in der Bibel beschrieben wird, kann von uns Menschen viel gelernt werden. Das Dogma der Dreieinigkeit erschwert dies:

Christus als Vorbild in der Unterordnung

Gott ist das Haupt des Christus (1. Kor. 11,3), Christus aber ist das Haupt der Gemeinde (Eph. 1,22; Eph. 4,15; Kol. 1,18; Ko. 2,19). Christus wurde von seinem Vater alles untergeordnet (Eph. 1,22), auch jede weltliche Obrigkeit (Kol. 2,10). Christus ist auch dem Mann übergeordnet (1. Kor. 11,3), dem wiederum seine Frau untergeordnet ist (Eph. 5,23). Kinder sind ihren Eltern untergeordnet (Sprüche 13,1).

Unterordnung ist also in der Bibel ein wichtiges Prinzip, aber nur eine ist vorbildlich für uns Menschen und damit ein Lernobjekt, nämlich das Unterordnungsverhältnis zwischen Gott und seinem Sohn. Es lehrt uns: Unterordnung meint nicht Unterwerfung, sondern ist der Weg zur Einheit. Erst durch die Unterordnung konnte Christus mit seinem Vater eins sein (Joh. 10,30). Es sollte das Wesen jeder Hauptschaft sein, mit Liebe zu überzeugen. Dann ist es gelebte Ergänzung oder Vervollständigung, die übrigens bei Gleichheit unmöglich ist. Christus hat von seinem Gott bestimmte Aufgaben übertragen bekommen und führt sie treu aus. Die herausgerufene Gemeinde vervollständigt wiederum Christus (Eph. 1,23; Eph. 4,13), und somit auch Gott selbst (Eph. 3,19).

Die praktizierte Unterordnung ist somit das Flussbett, in dem die Gnade zu uns strömt. Ein wirklich christliches Glaubensbekenntnis müsste unter allen Umständen die Gnadenlehre Gottes zum Ausdruck bringen, in der er sich den Menschen zugewandt hat. Es gibt keine Gnadenlehre ohne Subordination, ohne Unterordnung. Mit der Trinitätslehre hat die Kirche die Unterordnung verloren und damit Gott, als den Felsen der alles trägt und den Jesus bezeugt.

Einmal wird jeder Mensch Christus untergeordnet sein (Phil. 2,9-11). Wenn Christus dann alles untergeordnet ist, dann wird auch der Sohn selber seinem Vater untergeordnet sein, so dass dann Gott alles in allen sein kann (1. Kor. 15,28).

Dies wird nicht durch äußere Macht geschehen, sondern durch das völlige innere Überzeugwerden durch Seinen Heiligen Geist. Jetzt darf dies schon in seinen Kindern (Söhnen) der Fall sein.

Christus als Vorbild in der Sohnschaft und als Haupt der Körperschaft

Auch darin ist Christus uns Vorbild. Christus ist der Erstgeborene vor jeder Schöpfung (Kol. 1,15-17). Christus wurde gezeugt (Heb. 1,5), er wurde Sohn. Natürlicherweise sind Söhne ihrem Vater untergeordnet (Sprüche 13,1). Gläubige, die vom Geist Gottes geführt werden und von ihm zum Glauben auserwählt und berufen wurden, sind ebenfalls Söhne Gottes (Rö. 8,14-15, Mt. 5,9).

Christus ist zwar auch Sohn Gottes, aber nicht so wie wir. Nur Er ist der Erstgeborene (Rö. 8,29). Der Erstgeborene steht in besonderer Beziehung zu den Nachgeborenen (die wir sind) – die Nachgeborenen sind dem Erstgeborenen untergeordnet. Im Orient hat nur der Erstgeborene den vollständigen Segen erhalten und alle Verheißungen. Die herausgerufene Gemeinde, alle Gläubigen, bilden den Körper Christi ab (1.Kor. 12,27); sie sind also im übertragenen Sinn seine Körperschaft und seine Glieder (Eph. 5,30)  – denn er ist ja unser Haupt. Wir als einzelne Gläubige sind erst vollständig (wörtlich „vervollständigt“, Kol. 2,10) und mithin glücklich, wenn wir mit ihm vereinigt sind. Somit sind wir dadurch auch Mitinhaber der Verheißungen, die Christus von seinem Vater erhalten hat (wörtlich „Losteilinhaber“: Römer 8,17; Eph. 3,6; Eph. 2,6).

Jesus stand in der Nachfolge seines Vaters auch im Lieben und Leiden. Es ist ein teuflischer Trick, Jesus in eine Trinitätslehre einzubetonieren, ihn gleichrangig neben seinen Vater zu stellen, damit man von ihm nicht mehr lernen kann, was Gehorsam und Nachfolge heißt. Die Gleichmacherei blendet aus, dass wir durch Christus überhaupt erst diesen direkten Zugang zum Vater haben und in Christus Verheißungen. Die Mittlerfunktion, die Christus für uns hat (s.o.), geht mit diesem Dogma völlig unter.

Durch die Begriffsverwirrungen wurde die Absicht Gottes, jedem Menschen ein persönlich zugänglicher und schaubarer „Vater“ zu sein („zur Erkenntnis Seiner Selbst“ zu gelangen, Eph. 1,17), innerhalb der westlichen Kirchen zunichte gemacht.

Gebete

Die Auswirkung für das persönliche Gebetsleben der Christen ist vor allem Verwirrung. Zu wem betet man wie richtigerweise? Jesus selbst betete – natürlich ausschließlich – zu seinem Vater (Mt. 6,6; Mt. 11,25-26 und bei vielen anderen Gelegenheiten) und lehrte dies selbstverständlich auch seinen Jüngern (Joh. 16, 26-27). Auch der Apostel Paulus dankte Gott – oft durch Jesus Christus oder als Christi Vater (beispielhaft: Rö. 1,8; Rö. 7,25; Rö. 15,6; 1. Kor.15,57; Eph. 3,14). Dies ist auch kein Wunder, denn nicht Christus ist die Quelle von allem, sondern Sein Vater. Möchte man dafür danken, ist Gott die richtige Adresse.

Natürlich kann man auch zu Christus beten und danken für das, was er für uns getan hat. Vereinzelt wird das auch in der Bibel bezeugt. Überhaupt, kann man gar nicht falsch beten, denn Christus, als der Mittler zwischen Gott und uns, wird sich für uns verwenden (Rö.8, 26; Rö.8,34).

Dennoch, angeleitet durch das verhängnisvolle Dogma erhält der Vater, Gott über alle und der Ursprung von allem, nicht mehr den Dank und die Verehrung, die Ihm zusteht, denn seit dem Dogma schreibt die Kirche vor, dass gleich Drei gleichermaßen Gott sein sollen.

Abhängigkeit von Kirchenlehren

Das dreieinige Gottesbild war, weil es in sich nicht logisch ist, nie wirklich vermittelbar, also musste man blind daran glauben und durfte es nicht mehr hinterfragen. Dies machte aus Gott ein Abziehbild, so etwas wie eine magische Formel. So wollte es die Kirche. Das heißt, man musste an die Kirche glauben, um am Geheimnis der Trinität teilhaben zu können. Aber wenn man Gott nicht verstehen kann, wie soll man ihn dann verkündigen?

Das Dogma der Trinität lehrt nicht mehr den Glauben an den Sohn Gottes, der zum Vater führt, sondern er lehrte den Glauben an die Ideologie der Kirche.

Die historischen Wurzeln der Dreieinigkeit

Es ist keineswegs so, wie viele Christen meinen, dass das Dogma der Dreieinigkeit unter Christen unumstritten ist oder jemals war. Ganz im Gegenteil: Unter den zahlreichen Glaubensstreitigkeiten, die die christliche Welt der ersten Jahrhunderte in Bewegung hielten, war eine der wichtigsten der Kampf um die Frage nach dem Wesen Christi und seinem Verhältnis zu Gott dem Vater.

Hier ist im Detail belegt, dass bis ca. 300 n.Chr. eine Trinitätslehre völlig unbekannt war. Erst im Jahr 325 n.Chr. wurde durch das Konzil von Nicäa durch den heidnischen Kaiser Konstantin ein tri-theistischer Gott als „Glaubensbekenntnis“ festgelegt, um die ausufernden Streitereien zwischen den Christen beizulegen. Konstantin soll dazu gesagt haben:

Ich verstehe nichts von diesem wahnwitzigen Priestergezänk. Was sie da vorbringen, sind belanglose Spitzfindigkeiten. Aber dies weiß ich: ich werde mir von diesen zänkischen Eiferern das Reich nicht verheeren lassen.

Danach gab es zwar ein Aufbäumen der bibelorientierten Kräfte, die sich aber nicht durchsetzen konnten. Statt dessen hat sich in weiteren Konzilen bis ins 6. Jh. die Kirche immer weiter von den Aussagen der Bibel entfernt. Rund 1000 Jahre lang wurden Andersdenkende brutal verfolgt, entrechtet oder gar ermordet.

Seitdem haben sich aber biblisch und theologisch versierte Personen immer wieder gegen diese Lehre gestellt.

Links

Zur Geschichte des Kampfes gegen die Trinitätslehre

pdf-Dokumente/eBooks:

Christus und Gott – Worin besteht der Unterschied? (pdf, ab S.76) von Adolph E. Knoch

Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes -Die selbst zufügte Wunde der Christenheit (pdf) von Anthony Bluzzard und Charles Hunting

Jesus war kein Trinitarier (pdf) von Anthony Bluzzard

Adventisten wurden erst auf Druck der Ökumene zu Trinitarieren (pdf) von Bruno Fischer sen.

Der Gott der Bibel ist nicht trinitarisch (pdf) von Tomas Cramer (Christadelphians)

Die Entstehung der Trinitätslehre (pdf) von Lynnford Beachy

Zum Dogma Trinität (pdf, S.6) im Kirchenboten der Evangelisch-Reformierten Kirche des Kantons St.Gallen (2/2015)

Gnadenrecht oder Trinitätslehre (pdf) und Licht werde (pdf) von Gottfried Uber, ev. Pfarrer i.R.

Internet-Seiten:

Trinität – Göttliches Geheimnis oder menschliches Konstrukt? von Stephan Gerber

Monotheismus von Aleksandar Vuksanović

Wer ist Gott? von Silke Arend

Kritische Anfragen an ein verbreitetes Dogma von Wolfgang Schneider

„Gute Nachricht“: Ist Gott eine Dreieinigkeit?

Einer oder drei? von Karl Heinz Ohlig

Wie es dazu kam, dass sich die Trinitätslehre durchsetzte Wikipedia

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